Reisebericht über Island im Juli 2007

Man kann ja nicht immer nur Sonne, Strand und Meer genießen. So zog es mich diesmal in den hohen Norden. Von München aus landeten wir gegen Mitternacht auf dem Flughafen von Keflavik, bei strahlendem Sonnenschein. Aufgrund der geographischen Lage geht hier die Sonne in den Sommermonaten nicht unter. Es ist schon ein skurriles Gefühl, abends bei Sonnenschein schlafen zu gehen.

Hringvegur (Nationalstraße 1)

Unsere Rundreise sollte uns auf der Straße Nummer 1 eine Runde um die Insel führen. Diese Straße ist fast komplett asphaltiert und auch ohne Allradfahrzeuge gut befahrbar. Wir fuhren nach Norden vorbei an Reykjavik in die scheinbar unendliche Landschaft bis Laugar. Ganz anders hätte ich mir diese Insel vorgestellt. Einerseits gibt es keine Wälder oder auch nur einzelne Bäume, da der Halt im Boden fehlt. Andererseits ist sie sehr grün, überall Gras und Moos, hohe schwarze Lavaberge und zwischendrin ganz vereinzelt Häuser oder Dörfer. Auch die wunderschönen kleinen nordischen Kirchen prägen das Landschaftsbild. Was im allgemeinen Bild fehlt sind die Geysire und anderen Erdgewalten. Diese gibt es zwar in Island in großer Zahl, allerdings brodelt es längst nicht überall.

Langer Weg zum Briefkasten

Alte Kirche von Reykholt

Schon der erste Wasserfall soll der schönste Islands sein. Der Hraunfossar hat seinen Zufluss unter dem Gestein, weshalb der Anblick auch wirklich traumhaft ist. Für mich allerdings war während dieser Rundreise ein Wasserfall schöner als der Andere. Jedem ist es in Island erlaubt, die Natur selbst zu entdecken, ohne vorgeschriebene Wege oder störende Absperrungen. So kann man problemlos auch ganz nah an den Wasserfall, was das Erlebnis sehr verstärkt. Auch ist der "Eintritt" zu den Naturschauspielen prinzipiell frei, was die Reisekasse ungemein schont.

Übernachtet haben wir in Schulheimen. In den Sommermonaten haben die Schulen in Island geschlossen und so werden die Internate dann zu Hotels. Die Sauberkeit und Ausstattung ist durchweg sehr gut. Wer allerdings abends noch gern bummeln möchte, hat es schwer. Die Hotels liegen alle relativ weit von Dörfern entfernt, es bleibt abends aber noch das Bad im hoteleigenen, beheizten Freibad. So lassen sich alle Eindrücke des Tages gut verarbeiten.

Akureyri, Nordisland

Bevor wir weiter auf der Küstenstraße 1 fuhren, machten wir einen kurzen Abstecher auf die kleine Halbinsel bei Laugarbakki. Auf einer vorgelagerten Sandbank lebt hier eine Seerobbenkolonie, die sich vom Festland aus wunderbar beobachten lassen. An der Hauptstadt des Nordens, Akureyri, vorbei erreichen wir den Godafoss (Götterwasserfall) und genießen die traumhaften Ausblicke vom Rand des Wasserfalls.

Walbeobachtung vor Húsavík

Ein erster Höhepunkt steht am nächsten Morgen auf dem Programm: von Husavik aus starten wir, dick eingepackt, mit einem kleinen Boot zur Wahlbeobachtung. Die Sichtungsquote in den Sommermonaten liegt hier bei 93%. Und auch wir haben Glück. Direkt vor unserem Boot taucht ein Wal auf und streckte direkt vor mir sein weißes, langes Maul aus dem Wasser. Es war ein Moment, den ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Weiter ging es zum Seegebiet Myvatn (Mückensee). Er macht seinem Namen alle Ehre, aber trotzdem ein interessanter Fleck, besonders wegen der Pseudokrater. Rings um den See sehen die Berge aus, wie Vulkankrater, sind es aber durch das Zusammentreffen von Lava und Wasser entstanden. Das Gebiet rings um den See ist vulkanisch sehr aktiv, was man sehr gut an bizarren Felsformationen erkennt. Hauptnah erlebt man dies besonders bei den Solftarenfeldern. Wie große Blasen blubbern sie aus der Erde. Den Geruch nach faulen Eier werde ich auch so bald nicht vergessen. Es dampft und zischt überall. Auch gibt es große Löcher in denen sprichwörtlich die Erde kocht. Hier erlebt man die Gewalt der Erde.

Gletschersee Joekulsarlon

Im Süden angelangt erreichten wir die Ausläufer des Vatnajökuls, dem größten Gletscher Europas. Gerade eben hat es noch gezischt und gebrodelt und nun steht man vor unvorstellbaren Eismassen. Die Gegensätze auf Island sind wirklich faszinierend. Um dem Gletscher etwas näher zu kommen lohnt sich eine Bootsfahrt auf dem Gletschersee Jokulsarlon um zwischen Eisbergen zu fahren und sie blau schimmern zu sehen. Wer auf der Suche nach "Strandgut" ist wird ebenfalls fündig. Nur wenige hundert Meter entfernt werden Eisbrocken an den Strand gespült.

Die typisch isländische Sehenswürdigkeit kam zum Schluß: die Geysire. Die Springquelle nach der alle anderen benannt sind ist leider momentan inaktiv. Zu bestaunen ist aber nebenan der "kleine" Bruder Strokkur, der minütlich ausbricht.

Die letzte Nacht verbrachten wir in Reykjavik. Es erinnert eher an eine gemütliche Vorstadt, als an die Hauptstadt eines Landes: viel Grün, hübsche Vorgärten, nette Parks. Aber ein ganz besonderes Highlight hat die Stadt für mich zu bieten: einen Citybeach. Direkt am Strand gibt es eine heiße Quelle, die direkt in eine Bucht fließt und so das Wasser auf etwa 18 Grad erwärmt. Wir haben es getestet, denn wer kann schon von sich behaupten, so nah am Polarkreis im Meer baden gewesen zu sein. Und so sind wir am vorletzten Urlaubstag doch noch zu Sonne, Strand und Meer gekommen.

Strokkur

Citybeach, Reykjavik

Gern berate ich Sie zu diesem Ziel und freue mich auf Ihre Anfrage.

Geschrieben von Anja Fischer

Mit Facebook teilen Mit Twitter teilen Mit Google+ teilen

Für Fragen und nützliche Tipps zu dieser Reise stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Schreiben Sie mir.

a.fischer@reise-rank.de