Reisebericht über die Gruppenreise nach Istrien 2017

29.04 - 06.05.2017

Samstag, 29.04.2017

Nachdem alle Reiselustigen an Bord waren, ging die Fahrt ab zunächst in Richtung Parkplatz Waldnaabtal, denn hier wechselten die Fahrer, nachdem uns Werner bis hierher gebracht hatte, übernahm nun Conny das Steuer zur Fahrt nach Istrien. Zunächst ging es in Richtung Regensburg, aber infolge Stau fuhren wir durch München und erhielten dabei auch eine kleine Erläuterung von hier. Weiter ging es Richtung Salzburg, vorüber am Chiemsee - größter See nach Müggel- und Bodensee, Berchtesgadener Land und Bad Reichenhall. 13 Uhr haben wir die Grenze zu Österreich erreicht und fahren nun über die Tauern-Autobahn, gesamt 194 km und 14 Tunnel, zur Grenze Österreich/Slowenien, die wir 15.30 Uhr erreichen. Auch hier geht es wieder durch Tunnel, so z. B. den Karawanken-Tunnel mit 7.864 m. 18.25 Uhr haben wir die Grenze zu Kroatien erreicht und sind in unserem Urlaubsland. Noch ein Stück müssen wir fahren, bis wir 19.30 Uhr in Porec in unserem Ziel Hotel „Laguna Materada“ ankommen.
Istrien liegt auf einer Halbinsel im Norden der Adria und hat eine wechselvolle Geschichte, so kam es im 13. Jahrhundert zu Venedig 1792 zu Österreich 1920 zu Italien seit 1945 ohne Triest zu Jugoslawien und seit 1992 zu Kroatien.

   

Sonntag, 30.04.2017

Bei unseren Ausflügen wird uns nun die ortsansässige Silvana begleiten und Erläuterungen zu Land, Menschen und Geschichte geben. Heute werden wir Porec kennenlernen, die Stadt ist über 2000 Jahre alt und hat 20 T EW. Kroatien hat 21 Regionen und ist seit 8.10.1991 selbständig und hat 4,5 Mio EW, in der Zeit von 1991-95 herrschte Bürgerkrieg. Obwohl Istrien nicht betroffen war, nahm es aber viele Flüchtlinge auf. Istrien ist das 28. Mitglied der EU, aber noch keine EU-Währung. Von Porec`s Uferpromenade aus sehen wir auf die Insel St. Nikolaus mit markantem Leuchtturm aus dem Jahr 1402 und dem neoklassizistischem Palais von 1886, jetzt Hotel „Isabella“ sowie weitere Hotels, die bis zu 1200 Touristen im Jahr beherbergen.
Am Rathaus und Standesamt sehen wir 5 Flaggen für
- die Region Istrien
- Kroatien
- die EU
- Porec
- und Italien
In Istrien bestehen italienische und kroatische Schulen, was sich auch aus der Geschichte Istriens ableitet. Entlang der Uferpromenade erklärt uns Silvana viel über die einzelnen Bauwerke, so z. B. über die verbliebenen drei Türme der Stadtmauern aus dem 12.- bis 16. Jahrhundert. Weiter führt uns der Weg zum romanischen Haus, wo wir viel über die Lebensgewohnheiten der damaligen und heutigen Bewohner in diesem Gebiet erfahren, zur Euphrasiana Basilika - seit 1997 Unesco Weltkulturerbe - aus dem 6. Jh.
In der nach dem Stadtrundgang verbleibenden Zeit hat dann jeder noch Ruhe und Muse, um sich alle Sehenswürdigkeiten der historischen Stadt anzuschauen. Nachmittags geht es in die Berge zur Wein-verkostung mit typ. Käse, Salami, Schinken, Öl und Oliven. Vorher erfahren wir vom Eigentümer des familiengeführten Weingutes viel über den Weinanbau, die Herstellung und Lagerung im Weinkeller. Es wurde ein lustiger Nachmittag, und wir haben auch mit Augenzwinkern erfahren, das Weißwein gut bei der Arbeit, d. h. zwischendurch, und Rotwein für Ruhe und gutes Schlafen sorgt, also abends! Es konnte auch noch eingekauft werden und danach ging es zurück zum Hotel.

   

Montag, 01.05.2017

Auf dem Programm steht heute die Schiffsreise, und wir haben schöne Ziele. Bei Sonnenschein „stechen wir in See“ und die Fahrt geht am Ufer entlang in Richtung Vrsar - der zweitgrößte Ort an der „Riviera von Porec“ - auf einem Hügel liegend. Neben dem Fischerhafen begrüßen uns Gaststätten, vor allem aber der 1991 fertiggestellte Glockenturm auf dem Berg (war im 2. Weltkrieg zerstört). Nachdem wir uns im Ort umgesehen haben, fahren wir mit dem Schiff in den Lims´ki-Kanal, der 9 km ins Land reicht. Entgegen der norwegischen Fjorde entstand der Kanal vor 10.000 Jahren durch überschwemmtes Karst-Tal und dessen Einsturz, und wird aufgrund seiner Schönheit auch als Limfjord bezeichnet. In diesem Kanal werden Austern und Muscheln gezüchtet. Beeindruckend sind die dicht bewaldeten Anhöhen, Höhlen und Grotten, die bereits als Filmkulissen genutzt wurden.
Unser nächstes Ziel ist Rovinij, die schönste Stadt an der Westküste. Schon von Weitem sehen wir die im 17. Jh. erbaute Domkirche St. Euphemia auf der Spitze der Altstadtinsel. Auf dem Weg zur Domkirche begrüßt uns der geflügelte Markuslöwe, als Erinnerung an venezianische Zeiten. Die Krönung dieses Ausfluges ist für einige Unentwegte der Aufstieg zum 60 m hohen Turm und es sind 196 Stufen zu überwinden, um vom höchsten Turm Istriens einen herrlichen Ausblick auf die mittelalterliche Stadt, die Adria und die 22 vorgelagerten Inseln zu bekommen. Die Spitze des Glockenturm schmückt eine ca. 4 m hohe Statue des Schutzheiligen als Wetterfahne, die sich im Wind dreht.
In der Kirche steht der Sarkophag der Märtyrerin Euphemia aus dem 9. Jh. Mit vielen Eindrücken verlässt unser Schiff Rovinij und uns erwartet auf der Rückfahrt das Mittagessen, viele lassen sich die gute gegrillte Makrele schmecken. Danach genießen wir die schöne Fahrt in der Sonne und lassen im Hotel den Abend gemütlich ausklingen.

   

   

Dienstag, 02.05.2017

Heute werden wir einen neuen Teil Istriens per Bus kennenlernen, zunächst geht es der Küste entlang in Richtung Novigrad, und wir überqueren die Mirna, längster Fluss Istriens mit 53 km, der früher schiffbar war. Wir haben die Künstlerstadt Groznjan erreicht, die auf einem Hügel oberhalb der Mirna liegt. Die kleinen Gassen und ehemaligen Herrschaftshäuser zeugen von der 450jährigen venezianischen Herrschaft. Aufschwung erhielt der Ort durch die österreichische Herrschaft und die Errichtung der Parenzana-Eisenbahn um 1900. Bis 1965 war der Ort fast ausgestorben - Wegfall der Handelswege, Einstellung der Eisenbahn, Auswanderung der Einwohner - aber junge Künstler belebten den Ort. In den Sommermonaten finden Kurse für Musik, Ballett, Architektur und Umwelt statt - auch international.
Es war ein sehr schöner Ausflug in dieses historische Städtchen, was mit seinen Bauten und auch vielen alten knorrigen Bäumen beeindruckte. Weiter geht die Fahrt durch die schöne Landschaft bis nach Motovun. Die Stadt liegt ca. 300 m auf einem Hügel, umgeben von einer imposanten Stadtmauer. Das Stadttor empfängt uns mit dem geflügelten Löwen von San Marco, dem Wahrzeichen Venedigs. Bei einem Rundgang entlang des Ringwalls aus dem 14. Jh. haben wir wunderschöne Ausblicke über das Flusstal der Mirna, Ausblicke auf Reblandschaften, Stein- und Eichenwälder (Trüffel) und das Cicarija-Gebirge.
Unser drittes Ziel am heutigen Tag ist die kleinste Stadt der Welt - Hum - mit dem Stadtrecht seit dem 11. Jh. Auf der Fahrt dorthin erfahren wir viel über die glagolitische Allee - zurückzuführen auf eine mittelalterliche Schriftschöpfung. Hum gehörte zum Zentrum dieser Kultur. Die Botschaft der Bibel ließ sich mit deren Hilfe übersetzen und verbreiten. Bis in 20. Jh. wurde Glagoliza in dieser Gegend verwendet, bildet kroatisches Kulturgut. Hum entstand aus einer Grenzbefestigung durch Venedig in 339 m Höhe als Schutz vor Angriffen der Habsburger. Am Stadttor von 1562 sehen wir 12 Medaillons, die auf die 12 Monate und die in dieser Zeit notwendige Arbeit verweisen. Auch eine Kirche aus dem Jahr 1802 gibt es, eine Galerie kroatischer Künstler, Souvenier-Angebote, typ. heimische Genüsse sowie eine Konoba. Die kleinste Stadt der Welt mit 18 - 20 Einwohnern wählt jeweils am Tag des hl. Antonius den Bürgermeister und im Rabos (Wahlstock) werden die Stimmen eingekerbt.Wir haben viel von der Geschichte der hiesigen Gegend erfahren und stets fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft und historische Städte.

   

   

   

Mittwoch, 03.05.2017

Diesen Vormittag kann jeder nach eigenem Gutdünken gestalten. Einige machen auch einen Spaziergang durch Porec und am Strand entlang zurück zum Hotel, dabei lockte auch eine Pause in der Eisbar. Nachmittags treffen wir uns zur Fahrt mit dem Schiff nach Novigrad. Die Fahrt beginnt gleich lustig mit Musik und Wein. Die Reise geht entlang der Küste und dabei erfahren wir, dass Novigrad und Umag erst 1956 Jugoslawien angeschlossen wurde und dadurch dieses Gebiet weitestgehend italienisch geprägt ist. Novigrad , auf einer Halbinsel liegend, ist eine kleine mittelalterliche Stadt mit der Kathedrale St. Pelagius, einstige romanische Basilika, die später im Stil des Barock umgestaltet wurde. Die Stadt umschließt eine Stadtmauer, von der aus man schöne Ausblicke genießen kann. Den Abend verbringen wir bei gutem Essen und viel Spaß in der Trattoria „Rivarella“. Zufrieden und glücklich geht es mit dem Schiff und Bus zurück zum Hotel, mit dem Gedanken, was wird uns der morgige Tag bringen.

Donnerstag, 04.05.2017

Für die Fahrt nach Venedig hieß es zeitig aufstehen, denn bereits 6.30 Uhr fuhr der Bus zum Schiff. Wir erreichten den Hafen, wo uns das Schiff erwartete, vorher erfolgte noch die Passkontrolle, denn wir fuhren ja von Kroatien nach Italien. Nachdem die Ausweiskontrolle - auch mit etwas Aufregung erledigt war - stachen wir gemeinsam in See - auf nach Venedig! Venedig begrüßte uns bei Sonnenschein, und wir mussten ca. 1 Stunde bei der Einreisekontrolle warten. Danach ging es zu Fuß ins Zentrum, d. h. das Ziel war der Markusplatz. Der Weg dorthin führte uns über kleine Brücken und wir konnten die vielen Gondeln bewundern, die die Besucher durch die Kanäle der Stadt führten. Nach vielen schmalen Gassen erreichten wir den imposanten Markusplatz mit der Markus-Kirche, den Dogenpalast, der im 9. Jh. angelegt wurde, und den Uhrturm. Der Platz hat eine Größe von 15 x 82 m und es herrscht viel Trubel durch die Gäste und auch die markanten Tauben von Venedig. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von luxeriösen Cafe´s. Der Uhrturm mit den großen Zifferblättern aus Lapislazuli zeigt die Mond- und Sonnenphasen sowie die Tierkreiszeichen. Am Dogenpalst vorüber hat man einen schönen Ausblick auf das Meer. Der Rückweg durch die historische Stadt mit vielen schönen Bauwerken führt uns an der Rialtobrücke vorüber, leider müssen wir nun alles bei tüchtigem Regen „genießen“. Der Katamaran erwartet uns und bringt alle bei ruhigem Meer zurück nach Porec, natürlich nach der Ausreisekontrolle! Der Katamaran kann ca. 327 Passagiere fassen und wird von 7 Besatzungsmitgliedern begleitet, „gefüttert“ mit Kerosin. Mit vielen Eindrücken erreichen wir unser Hotel. Nach dem Abendessen geht es ab in die Betten.

   

Freitag, 05.05.2017

Die Reise unseres letzten Urlaubstages wird uns nach Umag, Pazin und zum Limfjord bringen. Umag liegt auf einer Landzunge und hat eine venezianisch geprägte Altstadt. Wir haben Zeit, um uns in der kleinen Stadt umzusehen, immer mit Blick aufs Meer. Auch die barocke Pfarrkirche Sveta Maija beeindruckt uns. Bekannt ist Umag durch den Tennis Cup ATP und bereits am Ortseingang begrüßt uns eine Plastik, die auf die internationalen Turniere hinweist.
Weiter geht es durch eine schöne grüne Gegen und in der Ferne begrüßen uns die Orte Groznjan und Motovun, die wir in den vergangenen Tagen besucht haben. Unser nächstes Ziel ist Pazin, wo wir das Mittagessen in der „Konoba Bani“ genießen werden. Es gibt den landestypischen Schweinebraten und Wurst mit Sauerkraut und Kartoffeln. Dazu gehört natürlich Grappa, Grappa mit Honig oder Mistelschnaps. Es wird ein lustiger Nachmittag, denn wir werden noch mit Musik vom Schifferklavier und kroatischem Gesang verwöhnt, so dass keiner so schnell die gastfreundliche Stätte verlassen möchte.
Begleitet wird unsere weitere Fahrt von blühenden Akazien, aber auch reifende Kirschen können wir beobachten, es wird also nicht langweilig, durch die wechselnde Natur zu fahren, über hohe lange Brücken, die über tiefe Täler führen. Einen kurzen Stopp gibt es noch oberhalb des Limfjordes und an den Souvenier-Ständen können noch Einkäufe getätigt werden, denn angeboten wird über Käse, Öl, Käse auch mit Trüffel,Wein und Honig, alles in vielen Geschmacksrichtungen. Der Blick von hier auf den darunterliegenden Fjord ist beeindruckend, vor ein paar Tagen „schwammen“ wir da unten!
Nun geht es zurück ins Hotel und damit ist der heutige Ausflug auch der letzte der Reise. Silvana hat uns viel aus ihrer Heimat nahegebracht, von Geschichte und Neuzeit berichtet, aber auch über Land und Leute sowie Essgewohnheiten. Zurück im Hotel heißt es Kofferpacken und Abschied von dieser Gegend nehmen. Abends haben wir uns noch einmal zusammengesetzt und bereits die ersten Erinnerungen ausgetauscht.

   

Samstag, 06.05.2017

Die Koffer sind verstaut und 8.15 Uhr sagen wir dem Hotel „Tschüß“ und auf geht’s in die Heimat. 15.15 Uhr erreichen wir die Grenze zu Deutschland, doch leider sind wir nicht die Einzigen auf den Straßen und so gibt es Umleitungen und Staus. Nachdem wir am Parkplatz Waldnaabtal wieder den Fahrer getauscht haben, erreichen wir gegen 23 Uhr Glauchau/Waldenburg. Am Ende dieser schönen Reise möchten wir uns bei Conny und Steffen für die inhaltsreiche interessante Reise bedanken. Wir haben viel Neues kennengelernt und hatten stets Freude bei allen Ausflügen, wir sind mit Conny immer sicher durch das In- und Ausland gefahren worden. Danke auch dem Team der Reiseagentur für gute Vorbereitung und Organisation. Man kann nur sagen „auf ein Neues“, wir freuen uns auf die nächste Reise.
Insgesamt gefahrene Strecke: 2.320 km, davon 320 km Fahrten in Istrien

   

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